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2010 1. Mai : Wanderfahrt mit Ehemaligen

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Roßlebener Ruderclub machte es möglich
Nach 40 Jahren gingen Ehemalige mit vier Booten wieder auf Unstrut-Wanderfahrt

Roßleben. Die Idee wurde während des Festes zum 50-jährigen Bestehen des Ruderclubs Roßleben e.V. im vergangenen Herbst geboren: Ehemalige Mitglieder beschlossen damals nach einer kurzen Ausfahrt auf der Unstrut, sich im Mai 2010 zu einer Rudertour von Roßleben nach Freyburg wiederzutreffen.

Karl Träger, Gründer des Ruderclubs, nunmehr 76-jährig und immer noch aktiv auf dem Wasser und als Vereinsvorsitzender, schmunzelte ob des Vorhabens. Immerhin, die, welche die Wanderfahrt ins Auge fassten, hatten ihre aktive Ruderzeit, damals organisiert in der Betriebssportgemeinschaft des Kaliwerkes Roßleben, vor über 40 Jahren beendet. In jener Zeit besuchten sie die Goethe-Oberschule, um Abi zu machen, die Polytechnische Oberschule im Ort oder lernten im Kaliwerk
Als es ernst wurde mit der Vorbereitung der Tour, gab es von Karl Träger und dem Ruderclub Roßleben jegliche Unterstützung. Der Verein stellte uneigennützig vier für die Unstrut-Tour geeignete Boote, Skulls, Werkzeug und Bootshänger zur Verfügung. Natürlich übernahm Vereinschef „Karli“ wie er von den ehemaligen Aktiven immer noch liebevoll genannt wird, das Kommando. Und das war gut so! Zwar fanden sich die Ruderfreunde von einst – heute in den unterschiedlichsten Berufen tätig und einige bereits oder fast im Ruhestand, aber sportlich noch agil – ziemlich schnell wieder in den richtigen Schlag-Takt. Doch die Unstrut hat noch immer ihre Tücken, obwohl sich am Ufer unwahrscheinlich viel positiv verändert hat. Da sind die berühmten engen Kurven, die Schleuseneinfahrten oder die Ausfahrten entlang der Wehre und natürlich das Aus- und Einsetzen der Boote.
Die erste Tücke, die ICE-Brückenbaustelle über die Unstrut bei Karsdorf, drohte im Vorfeld die gesamte Fahrt platzen zu lassen. Die Lösung hieß: Transport der Boote auf dem Hänger bis hinter die Baustelle. Die Eigentümer des dortigen Kanu- und Fahrrad-Domizils erwiesen sich dabei als hervorragende Helfer. Liebenswert war ebenfalls die aufmunternde Betreuung durch die Schleusenwärter in Tröbsdorf, Laucha und Zeddenbach. Nach 40 Jahren Ruder-Enthaltsamkeit sind Rollsitze und Stemmbretter eben kein Amüsement. Selbst für die Steuerfrau oder den Steuermann ist eine solche Tour über mehr als 20 Kilometer kein Zuckerschlecken. Umso größer die Freude, an jenem 1. Mai abends heil und gut gelaunt in Freyburg angekommen zu sein. Nach dem Boote putzen und Verstauen auf dem Hänger fanden sich dann alle beim gemütlichen Teil im Hotel ein, um in den Erinnerungen über die wunderbare Ruderzeit in Roßleben zu schwelgen.
Das herzliche Dankeschön der 18 Teilnehmer gilt insbesondere dem Ruderclub Roßleben. Es ist wünschenswert, dass dieser auch in den nächsten Jahren seine wertvolle Arbeit, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen, fortsetzen kann. Deshalb gab es spontan eine kleine Sammlung, die eine Spende von mehr als 500 Euro für die Ruder-Vereinskasse erbrachte.
Das Fazit der Teilnehmer: Wir hatten eine tolle Idee, diese Fahrt zu organisieren. Rudern ist ein wunderbarer Sport für die Gesundheit und für den menschlichen Zusammenhalt.

Ingrid Ehrhardt, Suhl