Anrudern zwischen Sand und Kuchen
Rudern: Sonnenschein, aber zu viel Wasser für die erste Bootsausfahrt
Nach viel Schlamm beim Kyffhäuserberglauf am Morgen gabs für Roßlebens Ruderer am Nachmittag viel Wasser in der Unstrut. Nur leider zu viel.
Der Regen in den letzen Tagen hatte böse Vorahnungen für die Vereinsmitglieder des RC Roßleben mit sich gebracht. Schon am Freitagnachmittag stand das Unstrutwasser so hoch, dass man den Steg über die normalen Laufbrücken nicht mehr betreten konnte. In der Nacht zum Samstag regnete es erneut, sodass schnell klar wurde, dass es am Nachmittag keine erste Bootsausfahrt geben würde. Trotzdem wollte man wenigstens gemeinsam Kaffee trinken und Kuchen essen. Denn zumindest war es trocken und die Sonne schien freundlich.
Während auf dem Gelände rund um die Bootshalle und das Vereinshaus die Vorbereitungsarbeiten in vollem Gange waren, fuhren einige Wagemutige zum Kyffhäuserberglauf nach Bad Frankenhausen. Die Juniorinnen Luise Hunger und Juliane Reich liefen die 14 Kilometerstrecke. Es habe zwar Spaß gemacht, aber bei so viel Schlamm auf dem Weg war es ziemlich schwer. Die meisten Starter seien an den Anstiegen nur noch gegangen, um das Ausrutschen und hinfallen zu vermeiden, berichten sie später. Luise erreichte mit 1:36.37 Platz 4, Juliane mit 1:29.05 Platz 2 in ihrer jeweiligen Altersklasse. Fünf Herren und eine Dame versuchten sich am Mountainbikemarathon. Am schnellsten von ihnen war Hanno Richter mit einer Zeit von 2:12.11. Frisch geduscht kamen sie alle pünktlich um 15 Uhr wieder zurück nach Roßleben und versammelten sich zusammen mit vielen Gästen und Vereinsmitgliedern auf der Wiese neben der Bootshalle zur feierlichen Eröffnung des Anruderns durch den Vereinsvorsitzenden Karl Träger. Er zeigte sich traurig, dass man – wie schon zum Abrudern 2007 – nicht mit den Booten auf das Wasser gehen könne. Es sei schön, dass trotzdem so viele den Weg hierher gefunden hätten. Er nutzte die Gelegenheit auch, um den Sponsoren für die Farbe und den Jugendlichen für die Arbeit zur Erhaltung des Bootsstegs zu danken. Einige Grundschüler wurden jetzt offiziell in den Ruderclub aufgenommen. Sie bekamen ihren Mitgliedsausweis sowie ein Vereins-T-Shirt überreicht. Dann konnte das Kuchenbuffet, das die Frauengruppe erneut liebevoll vorbereitet hatte, eröffnet werden. Während sich die älteren bei einer Tasse Kaffee unterhielten, fanden die Kinder eine neue Beschäftigung anstelle des geplanten Ruderns. Im großen Sandhaufen neben der Bootshalle betätigten sie sich künstlerisch beim Bau von kleinen Burgen und Skulpturen. So hatte doch jeder seinen Spaß.
Wenn das Aprilwetter keine weiteren Striche durch die Rechnung der Ruderer macht, werden sie ihrem Hobby bald vielleicht auch mal wieder auf der Unstrut nachgehen.
Von Anica Backhaus